VELOS, DENEN JEDER NACHSCHAUT - 15. Mai 2020

Seit ein paar Jahren besitze ich ein schönes Retrorad, das ich aber nur ab und zu genutzt habe. Im Grunde gehe ich am liebsten zu Fuss oder ich jogge. Zumindest dachte ich das, bis die Coronakrise über uns hereinbrach. Da ich nicht mehr das Tram nehmen, aber möglichst schnell zur Arbeit kommen wollte, entdeckte ich mein Velo wieder. Das schöne Wetter im März und April hatte mir die Entscheidung zusätzlich noch leicht gemacht.

Ein gutes Training
Am Anfang bin ich noch die zahlreichen Steigungen in Bern hoch gekeucht und wurde von allen anderen überholt, übrigens nicht nur von E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrern. Doch das tägliche Training zeigte schnell Wirkung. Längst radle ich mit einem Lächeln die lange Thunstrasse hoch. Auf meine Beine hat sich das Radfahren ebenfalls positiv ausgewirkt. Wenn bei Euch noch irgendwo in einer Ecke ein Fahrrad herum steht, steigt auf, jetzt! Radfahren trainiert die Ausdauer, lüftet den Kopf, ist gut für die Figur und Ihr minimiert das Risiko, Euch mit dem Virus anzustecken, sofern Ihr nicht im Pulk unterwegs seid.

Zeigt, wer ihr seid
Wie Autos drücken auch Velos für mich die Persönlichkeit der Besitzer aus. Entscheidet Euch also nicht für irgendein Rad, sondern für das beste und schönste, wenn Ihr häufig damit unterwegs seid. Mir haben es die Retroräder unter den Citybikes angetan, die ideal für gemütliche Touren in der Stadt und entspannte Ausflüge sind. Es gibt eine ansprechende Auswahl an Modellen. Die Preise sind zwar nicht günstig, aber halten sich noch im Rahmen. Schliesslich hat man an diesen Fahrrädern auch länger Freude. Die Retrolinie Summerville von Bergamont liegt bei 800 und 900 Franken während die Caferacer Modelle der polnischen Marke Creme ungefähr zwischen 800 und 1000 Franken kosten. Für die herrlich altmodisch anmutenden Räder von Pashley muss man meist über 1000 Franken ausgeben. Ausnahme: Modell Poppy, das ist günstiger. Bei der britischen Marke lohnt es, sich auch bei deutschen Händlern wie pashleybikes.de umzusehen, da sie häufig eine grössere Modellauwahl haben.
Hier sind meine aktuellen drei Favoriten:

„Poppy“ von Pashley. Wer die Bücher von Agatha Christie und von Rosamunde Pilcher mag und Grossbritannien generell, sollte sich die hübsche dreigängige Poppy zulegen. Pashley wurde 1926 gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in Stratford-Upon-Avon ist Grossbritannien‘s älteste Fahrradmanufaktur. Die Rahmen der Velos sind aus handgefertigtem Stahl, die Sättel stammen von Brooks und viele Details machen Pashley Bikes zu Hinguckern. Nur hier:  Wer bis Ende Mai ein Rad bei pashleybikes.de kauft, erhält mit dem Gutscheincode Lutz5 einen Rabatt von fünf Prozent. Der Händler liefert Räder bis zur Schweizer Grenze (Lörrach bis Bodensee).


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„Summerville N7 CB White“ von Bergamont. Wenn ich mir dieses unglaublich schicke, dreifarbig lackierte Rad ansehe, muss ich an das Berlin der 1920er und 1930er Jahre denken. Vor meinem inneren Auge sehe ich Charlie, die Heroine aus den Krimis von Volker Kutscher, auf diesem Velo durch die pulsierende Metropole strampeln, natürlich einer heissen Spur hinterher. Der leichte Aluminium-Rahmen, ein äusserst bequemer Sattel und die breiten Schwalbe-Reifen machen dieses 7-Gang-Fahrrad zum idealen Stadtgefährt. Erhältlich z.B. bei fahrrad-anschuetz.de

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„Caferacer Solo“ von Creme. Der polnische Hersteller orientiert sich bei den Caferace-Modellen an Transporträdern aus dem Frankreich der 1950er und 1960er Jahre. Entsprechend schnittig wirkt die Form und typisch ist der vorn angebrachte Gepäckträger. Sicher gibt es alte Filme, in denen Brigitte Bardot und Catherine Deneuve auf solchen Velos unterwegs waren. Zum Stil der Actricen hätten sie gut gepasst. Die verschiedenen Modelle gibt es mit drei oder sieben Gängen und in vielen schönen Farben. Sie sind hochwertig lackiert und haben polierte Felgen aus Edelstahl. Erhältlich z.B. bei bikeworld.ch

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Fotos: zvg