SICHERER ALLEIN AUF REISEN - 20. Januar 2021

Jetzt ist das neue Jahr bereits ein paar Wochen alt und an der Situation – COVID-19 beherrscht unser Leben – hat sich nichts geändert. Niemand weiss, wie 2021 werden wird, aber ich nehme mal das Beste an. Und das bedeutet, dass ich wieder auf Reisen in nahe und vor allem auch in ferne Länder hoffe. Und da ich immer gern von klugen Leuten lerne, nutze ich die ruhige Zeit und frage bei Frauen aus meinen Freundeskreis nach, welche Regeln sie stets auf Reisen allein beherzigen. Damit ich (noch) besser gewappnet bin, wenn es wieder ins nächste Abenteuer geht. Hier sind ihre Empfehlungen:

Kerstin, Expertin Rechnungslegung und Weltenbummlerin, die schon 70 Länder bereist hat

Präge Dir Plätze, auffällige Gebäude, Brunnen oder Geschäfte ein, so findest Du den Weg immer zurück.

Fühlst Du dich unsicher oder gar verfolgt, sprich eine Amtsperson an, zum Beispiel einen Polizisten, und stelle irgendeine Frage oder halte ein kurzes Schwätzchen. Das gibt Dir Sicherheit und schreckt Verfolger ab, falls Dir tatsächlich jemand auf den Fersen sein sollte

Evelyn, Outplacement-Expertin, Gründerin der (ganz neuen) Firma
spirit-of-discovery.ch (Coaching für Persönlichkeit und Leadership) und stets abenteuerlich Reisende. 25 Länder dieser Erde
hat sie bereits besucht

Für mich ist Reisen immer auch ein Abenteuer, das mich kribbelig und positiv aufgeregt werden lässt. Darüber kann es leicht passieren, dass ich vor lauter Aufregung und Freude meine Wachheit vergesse. Und so geschah es einmal, dass aus meinem als Handgepäck eingecheckten Rucksack beim Sicherheitsscan am Flughafen Bangkok meine Digitalkamera gestohlen wurde. Oder dass ich mich in Situationen wiederfinde, in der ich aus meiner Komfortzone muss. Das kann zuerst einmal verunsichern, schlimmstenfalls beängstigen. So geschehen bei der Ankunft beim Busbahnhof in Colombo/Sri Lanka als ich realisierte, dass der Rucksack mit Laptop im Taxi liegen geblieben und dieses bereits abgefahren war. Mein grösstes „Learning“ aus diesen solo Trips ist, in jedem Moment – sei es beim Aussteigen aus dem Taxi oder während eines fantastischen Sonnenaufgangs auf dem Gipfel eines Viertausender – voll im Hier und Jetzt präsent zu sein. In diesen unbequemen Situationen habe ich auch gelernt, wie widerstandsfähig ich bin, wie kreativ und stark ich sein kann.

Wenn Du als Frau allein reist, bist Du nie allein. Ich meine das im übertragenen Sinn und empfehle, in einem Gespräch niemals als erstes darüber zu sprechen, dass Du allein reist. Meiner Erfahrung nach ist es immer am besten, Dich selbst nicht verletzlich erscheinen zu lassen. Damit meine ich insbesondere Situationen, in denen Du nicht wohl fühlst, zum Beispiel wenn Dir seltsame Fragen gestellt werden oder Du das Gefühl hast, eine Unterhaltung lieber beenden zu wollen. Mir hat geholfen, im Nebensatz eine Bemerkung einfliessen zu lassen wie: „Mein Freund ist gerade auf der Toilette und ich werde jetzt nach ihm sehen gehen. Toll, Dich kennen gelernt zu haben. Tschüss!“ Oder „Ich treffe gleich meine Eltern hier. Sie müssten jeden Moment auftauchen. Alles Gute. Ciao.“

Binia, arbeitete lange in der Tourismusbranche, lebte ein Jahr in Indien sowie ein Jahr in New York und hat auch sonst vieles von der Welt gesehen

Sich stets selbst vertrauen und sich auf die Reise freuen (Einstellung ist alles).

Nur das machen, was sich wirklich stimmig anfühlt (Kopf und Bauch sind sich einig).

Eine Liste mit Sehenswürdigkeiten und gewünschten Erlebnissen erstellen. Vor Ort jedoch achtsam sein: Wo zieht es mich hin, was eröffnet sich mir, wen lerne ich kennen, wovon höre ich etc. Einiges wird dann wegfallen, anderes Unvorhergesehenes wird auftauchen. Meines Erachtens erhöht das nicht nur das Reiseerlebnis, sondern hat auch viel mit persönlicher Sicherheit zu tun.

Je nach Situation und Land bin ich «verheiratet», trage einen Ring und habe auch ein paar Fakten zu meinem Mann parat, damit ich mich nicht verhasple, wenn ich von ihm spreche. Auch kleide ich mich dann jeweils sehr bewusst und nicht nur nach Lust und Laune.

Ein paar Sätze oder zumindest Wörter in der Landessprache lernen. Auf diese Weise fällt man sofort angenehm auf und die Leute vor Ort reagieren positiv auf einen.

Foto: S. Herman & F. Richter from Pixabay